GESCHICHTE

Das Hotel Ambassador kann auf eine Tradition zurückblicken, die von den letzten 200 Jahren Zeitgeschichte wesentlich geprägt ist.

Wirft man einen ausführlichen Blick auf die Geschichte des Ambassador, offenbart sich das Spiegelbild der historischen und städtebaulichen Entwicklung der Wiener Innenstadt. Der Platz, auf dem das Ambassador liegt, und das Gebäude selbst sind Teil einer bewegten Vergangenheit und eines lebendigen Heute.

1234

Erste urkundliche Erwähnung des Neuen Marktes.

1375

Erste Erwähnung als "Mehlgroube", jenes Haus, das 1418 städtisches Mehldepot und Metzenleihanstalt wird.

1697

Die Mehlgrube wird abgerissen und nach den Plänen von Johann Bernhard Fischer von Erlach neu gebaut. Die Stadt Wien lässt an Stelle des alten Mehldepots eine exklusive Vergnügungsstätte errichten.

1726

Mit Fertigstellung des neuen Gebäudes ist eine repräsentative, öffentliche Einrichtung entstanden, die für Bälle, Redouten und sonstige Feste (vor allem einer aristokratischen Klientel) verwendet wird. Die ersten Bälle inszeniert der Tanzmeister Accriboni im Auftrag Prinz Eugens.

1739

Eröffnung des Donnerbrunnen am Neuen Markt, der ein barockes Meisterwerk von Georg Raphael Donner ist.

1781

Die Mehlgrube wird in ein Konzertlokal umfunktioniert und die ersten Liebhaberkonzerte werden veranstaltet, unter anderem mit Ludwig van Beethoven und Johann Nepomuk Hummel.

1785

Wolfgang Amadeus Mozart gibt sein erstes Abonnement-Konzert in der Mehlgrube.

1798

Am 28. Oktober wird das Haus als Gasthaus "Zur Mehlgrube" wieder eröffnet. Der Wirt Michael Mörus führt das Haus bis 1831. Er integriert die alte Tradition und holt Bälle und Konzerte zurück ins Haus.

Beethoven, der Stammgast im Gasthaus "Zum Weißen Schwan" ist, dirigiert in der Mehlgrube zwischen 1798 und 1813.

1831

Mathias Czermak renoviert das Haus abermals und funktioniert es in ein Casino um, worunter man damals ein Mittelding zwischen Wirts-, Konzert- und Caféhaus verstand.

Es gelingt Czermak, die bekannten Kapellmeister Lanner und Morelly für sein Haus zu verpflichten. Außerdem werden hier Journalistenabende abgehalten, aus denen später der 1859 gegründete Journalisten- und Schriftstellerverein Concordia hervorgeht.

1837

Franz Xaver Munsch übernimmt die Mehlgrube. Er übernimmt dabei die Tradition seines Vaters, Franz Anton Munsch, bringt anspruchsvolle Gastlichkeit in die Mehlgrube und legt somit eine erste wichtige Weiche in Richtung Gegenwart.

1866

Franz Xaver Munsch lässt die Mehlgrube in ein Hotel umbauen. Die Entscheidung fällt idealerweise mit dem Beginn der Wiener Gründerzeit zusammen. Mit der Eröffnung des Hotel Munsch beginnt ein grandioser Aufstieg.

1897

Josef Krantz erwirbt das Hotel Munsch und lässt die Mehlgrube abreißen, um einen Neubau zu errichten, der architektonisch dem Stil der italienischen Renaissance gleicht und den damaligen Anforderungen modernster Hotellerie entspricht.

1898

Das Hotel Krantz-Ambassador wird eröffnet. Die ersten Jahre nach der Neueröffnung des Hauses bilden eine überaus glanzvolle Periode in der Geschichte des heutigen Ambassador und so liest sich die Gästeliste jener Tage wie ein Auszug aus dem Gotha.

Unter den Gästen sind Zelebritäten wie Luitpold Prinzregent von Bayern, übrigens einer der ersten Gäste des neuen Hauses, Wilhelm Erbprinz von Hohenzollern, ein Sohn des deutschen Kaisers Wilhelm II. und viele mehr. Aber nicht nur Personen aus Politik und Hochadel zählen zu den Gästen. Samuel Langhorne Clemens, besser bekannt als Mark Twain, beobachtet vom Balkon eines Zimmers aus den feierlichen Trauerzug, der die sterblichen Überreste Kaiserin Elisabeths, vulgo "Sisi", zu ihrer letzten Ruhestätte in der Kaisergruft begleitet. Sie war am 10.09.1898 in Genf von dem italienischen Anarchisten Luigi Lucheni erdolcht worden.

(Gotha: Gothaische Genealogische Taschenbücher. Genealogisches Taschennachschlagewerk in vier Abteilungen; bis dato erschienen)

1926

6. Juni

Kauf der Krantz Aktien durch Baumeister Alois Rous für seine Tochter Maria "Mimi". Rous ist Stadtbaumeister, Erbauer und damaliger Besitzer des heutigen Hanusch-Krankenhauses und kaiserlicher Rat, Träger des Ritterkreuzes des Franz-Joseph-Ordens (Großvater der heutigen Besitzerinnen).

1926

Geburtsjahr der Zwillingsschwestern Edith Philp und Erika Schleiffelder, geborene Senft, den heutigen Besitzerinnen.

1930

October

Der Komponist Franz Lehár, Freund des Hauses, eröffnet das nach ihm benannte Restaurant mit einem Konzert.

1945

12. März

Die Fassade des Krantz-Ambassador an der Kärntner Straße wird durch zwei Fliegerbomben fast zerstört, im April beginnt der Wiederaufbau. Ab Juni 1945 heißt das Krantz-Ambassador nur mehr Hotel Ambassador.

1954

Das Ambassador beherbergt den ersten großen Staatsbesuch (Kaiser Haile Selassie von Äthiopien) und bleibt bis 1957 das Wiener Hotel für offizielle Gäste der Republik Österreich.

1974

Anlässlich der Eröffnung der Fußgängerzone Kärntner Straße im August wird der Schanigarten des Hotel Ambassador eröffnet.

1998

Das Hotel Ambassador feiert sein 100-jähriges Jubiläum.

2001

Das Hotel Ambassador wird mit 86 liebevoll eingerichteten Zimmern nach einer Generalrenovierung wiedereröffnet.

Unter Berücksichtigung der architektonischen Beschaffenheit werden die bis ins kleinste Detail durchdachten Arbeiten durchgeführt. Nun fügen sich alte Marmorsäulen zu neuen Holz- und Glaskonstruktionen, Untersberger Marmor wird vollständig freigelegt. Die historischen Stuckdecken erstrahlen in neuem Glanz, schwarzer, südafrikanischer Marmor, dunkles Edelholz und Panorama-Aufzüge werden meisterhaft integriert.

2003

Seit inzwischen über 100 Jahren bietet das Hotel Ambassador zeitlose Eleganz wie kein anderes Hotel. Die einzigartige Symbiose aus Tradition und Moderne, aus Vergangenheit und Gegenwart verleiht dem Haus bis heute das besondere Flair eines Spitzenhotels.

2010

Der berühmte Schriftsteller Samuel Langhorne Clemens (30.11.1835 – 21.04.1910), besser bekannt unter seinem Künstlernamen Mark Twain, wohnte von Oktober 1898 bis Mai 1899 im Hotel Krantz, jetzt Ambassador.

Anlässlich des hundertsten Todestages Mark Twains am 21.04.2010 enthüllen Vertreter der Amerikanischen Botschaft in Wien eine Gedenktafel, um an Mark Twain und seine Verbundenheit mit Österreich und dem Hotel zu erinnern.

2011

Erweiterung des Hotels um 4 Apartments in den obersten Stockwerken des Hauses. Die modern und luxuriös ausgestatteten Apartments überzeugen mit einer privaten Atmosphäre und höchstem Komfort für kurze oder lange Aufenthalte.  

2019

Relaunch der Hotel Ambassador Webseite.

Das Hotel Ambassador präsentiert seine neue Webseite, die unter Berücksichtigung modernster Technik und mit neuem Design erstellt wurde.

2020

Der Geburtstag von Franz Lehár jährt sich am 30. April 2020 zum 150. Mal. Der berühmte Komponist war ein enger Freund des Hauses und überreichte 1930 den Besitzern signierte Autographen, die noch heute im nach ihm benannten „Salon Lehár“ bewundert werden können. Zu seinen bekanntesten Werken zählen unter anderem „Die Lustige Witwe“ (1905) und „Das Land des Lächelns“ (1929).

2022

Der historische Platz "Neuer Markt" vor dem Hotel Ambassador erstrahlt nach über dreieinhalb Jahren Bauzeit in neuem Glanz und lädt zum Verweilen und Bestaunen des restaurierten Donnerbrunnens ein. Der Neugestaltung der jetzigen Fußgängerzone wurde viel Aufmerksamkeit geschenkt, ebenso wurde unter dem historischen Platz eine Tiefgarage errichtet. Nun steht auch allen Gästen des Hotel Ambassador eine optimale Parkmöglichkeit in unmittelbarer Nähe des Hotels zur Verfügung. 
Die Stadt Wien und der Standort des Hotel Ambassador wurden um einen neuen Platz mit historischer Bedeutung reicher.